Individuelle Förderung in heterogenen Lerngruppen - ...
26.02.2013

Individuelle Förderung in heterogenen Lerngruppen - Inklusion in Südtirol und Unterfranken

Die Internationalen COMENIUS-Fortbildungen von europafels leisten eine wertvolle Unterstützung der Regionalen Lehrerfortbildung in Unterfranken. Multiplikatoren aus dem Grundschulbereich tragen die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in die Lehrerfortbildung ihrer Schule und Region.

Mit dem von europafels entwickelten Konzept zur „Individuellen Förderung in heterogenen Lerngruppen“ können Kinder, die hochgebabt sind, eine spezielle Förderung ihrer besonderen Begabungen erfahren. Mit diesem Konzept gelingt es aber auch Kinder mit Problemen und Behinderungen zu „inkludieren“. Dank der jahrzehntelangen Kooperation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von europafels mit dem Deutschen Bildungsressort in Bozen, Südtirol, können die dort gewonnenen Erfahrungen übernommen werden, in die Regionale Lehrerfortbildung einfließen und einen wichtigen Beitrag zur Schulentwicklung in den Grundschulen Unterfrankens leisten.

Mit dem Seminar im Frühjahr 2014 wird die Fortbildungssequenz für den Grundschulbereich abgeschlossen, im Frühjahr 2015 steht die Sekundarstufe im Mittelpunkt der Betrachtung.

Wie in den zurückliegenden Jahren stellte der Schulbesuch den Bezug zur Praxis her. „Individuelle Förderung in heterogenen Lerngruppen“ muss verifiziert werden in einer „echten“ Schule, am realen Geschehen. Nach einer theoretischen Vorarbeit vor Beginn des Seminars durch europafels und die TeilnehmerInnen im eigenen Umfeld konnten die Lehrpersonen die tatsächlich auftretenden Probleme in der „realen Schulstube“ erkennen und erfassen.

Der durch Herrn Laner gut vorbereitete Blick in die Praxis baut nicht nur eine Brücke zwischen der Theorie und der beruflichen Wirklichkeit, er stärkt auch Realitätssinn, Kritik- und Urteilsfähigkeit zu dieser Thematik. Die Erkenntnis, wie das erworbene Wissen durch Anwendung in einer Südtiroler Schule zur Bewältigung beruflicher Anforderungen befähigt, motiviert die TeilnehmerInnen in unschätzbarem Umfang.

Bereits während des konzentrierten und doch anschaulichen Einführungsvortrags durch Frau Dr. Pfeifer über die ständigen Veränderungen in den Schulen und die neuen Herausforderungen, denen die Schulen gegenüberstehen, entbrannte eine lebhafte Diskussion, die einen weiten Bogen spannte von den Anfängen der Inklusionsarbeit in den Regelschulen über aktuelle finanzielle Probleme des italienischen Staates bei der Versorgung der Schulen, bis hin zu Spekulationen über die zukünftige Entwicklung. Aufmerksam verfolgten die Zuhörer die Ausführungen, wie selbstverständlich heute der Umgang mit Behinderten in den Schulen und in der Gesellschaft ist. Schließlich beeindruckt beispielsweise, wie differenziert Berufsausbildungen gestaltet sind, so dass auch junge Menschen mit geistigen Behinderungen ihren Platz in der Gesellschaft finden können.

Der Wandel ist ein Kennzeichen unserer Gegenwart. SchülerInnen mit Problemen in unsere allgemeinbildenden und beruflichen Schulen zu inkludieren stellen eine Herausforderung dar. Unsicherheit bedrückt in Folge nicht wenige Lehrpersonen, aber auch Schulleiter, nimmt Motivation und Freude an der Leistung. Die Aufgabe von europafels im Rahmen dieser Seminare ist es so mehr denn je, eine solide und tragfähige, breit angelegte Information und Grundbildung zu vermitteln. Gelingt es uns darüber hinaus, den TeilnehmerInnen die Freude an der Akzeptanz des Neuen zu vermitteln, versetzen wir sie in die Lagen, gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen erfolgreich zu meistern – eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam im Team leisten können:

Wir danken allen Referentinnen und Referenten sehr herzlich für Ihr ehrenamtliches Engagement und Ihren Einsatz:

  • Frau Dr. Veronika Pfeifer, Dienststelle für Unterstützung und Beratung, Autonome Provinz Bozen – Südtirol – Deutsches Bildungsressort, erläuterte „Inklusion“ in Südtirol
  • Herr Christian Laner, Unterrichtsentwicklung, Kommunikations- und Informationstechnologische Bildung, Bereich Innovation und Beratung des Deutschen Bildungsressort (Bozen, Italien) führte, aufbauend auf seiner Jahrelangen Erfahrung in Südtirol, in die Thematik ein und begleitete den Schulbesuch in St. Martin
  • Herr Dr. Roland Baumann, Medienpädagogisch-informationstechnischer Berater für die Gymnasien in Unterfranken, legte dar, welche Möglichkeiten der Einsatz der Lernplattform Moodle bei der individuellen Förderung der Schülerinnen bietet
  • Frau Dr. Christine Koppelstätter, stellte mit viel Engagementl zum wiederholten Mal Ihre Schule und seine Schulkonzepte vor
  • Frau Prof. Ingrid Eckelhart, Pädagogische Hochschule Wien, (Österreich), Schulleiterin der Schule „Die Volksschule“, gewährte einen Einblick in die Situation in Österreich
  • Herr Christoph Bauer, zeigte wie mit der HOBOS-Plattform gearbeitet werden kann
  • Frau Dr. Siglinde Doblander, Deutsches Bildungsressort, Dienststelle für Unterstützung und Beratung – Bozen, gewährte einen Einblick in die Integration von Kindern mit Hochbegabung in Regelklassen
  • Herr Norbert Baur, Schulleiter Deutschhaus-Gymnaisum - Würzburg, führte aus, wie an seiner Schule die Lehrpersonen den besonderen Bedürfnissen der Kinder gerecht werden
  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die besonders gelungene Projekte Ihrer Schulen erläuterten


Und wir danken auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schulaufsicht in Unterfranken für die Unterstützung und Offenheit gegenüber neuen Entwicklungen in den Schulen Ihres Wirkungsbereiches.